Am Rande der Heidelberger Altstadt liegt ein soziokulturelles Zentrum mit besonderer Geschichte: Der ehemalige Bahnhof war eine Idee der damaligen Bürgermeisterin Beate Weber – allerdings sah es mit Geldern für Kultur gerade schlecht aus. Zum Glück ist Heidelberg aber Universitätsstadt! Ein Trupp von 20 Studierenden krempelte die Ärmel hoch und machte gemeinsam mit einem Grünen-Stadtrat den Karlstorbahnhof zu dem, was er heute ist. Die so eingesparten 100.000 D-Mark konnten in die technische Ausstattung investiert werden.
25 Jahre später findet hier Soziokultur in allen Facetten statt. Wer auf der Suche nach dem neuesten Sound und unbekannten Talenten ist, ist im Karlstorbahnhof genau richtig. Denn die legendäre Reihe Auf die Plätze, fertig, los! bietet einen ganz besonderen Rahmen für unentdeckte Musiker. Alle, die ihre eigene musikalische Vision auf die Bühne bringen wollen, können sich hier bewerben – und das Publikum fiebert mit den Newcomern mit, die dann im Vorprogramm der „Prêt à écouter“-Formate auf der Bühne des Karlstorbahnhofs live performen. Wer davon begeistert ist, wird auch die Reihe Voyage Voyage lieben, bei der DJs und Live-Musiker sich jeweils einer bestimmten Weltregion oder einem Land widmen.
Aber auch Theater ist hier beheimatet und kommt jährlich mit Gastspielen der renommierten Heidelberger Theatertage in den Karlstorbahnhof. Enjoy Jazz, das seit 1999 im Oktober und November stattfindet, gehört zu den wichtigsten Jazzfestivals weltweit: Mehr als 20.000 Besucher:innen kommen, um Größen wie Archie Shepp, Brad Mehldau, Joshua Redman, Dionne Warwick und Herbie Hancock, aber auch Newcomer wie Brandt Brauer Frick, Cécile McLorin Salvant oder Apparat zu sehen. Weitere Festivals wie das Queer Festival Heidelberg oder Carambolage – Das Kabarett- und Comedyfestival schenken dem Karlstorbahnhof weitere Facetten.