"Die Villa liegt am gesegnetsten Platze der sonnigen, fruchtbaren Vorderpfalz, am Abhange der rebenbekränzten Haardt, da, wo der Weg zu den benachbarten weinstolzen Orten Deidesheim, Wachenheim und Dürkheim führt", schrieb 1892 ein Redakteur der Deutschen Bauzeitung über die heutige Villa Böhm. Und auch wenn über 100 Jahre zwischen diesem Zitat und heute liegen, verzaubert allein das Bauwerk seine Besucher:innen mit seiner imposanten Front im italienischen Stil und den beeindruckenden Mosaiken im Innern.
Wer aus dem Staunen wieder herausgekommen ist, kann in der Ausstellung die fast 800-jährige Stadtgeschichte von Neustadt in der Weinstraße erkunden. 1275 gegründet, lässt sich an „Nova Civitas“ – so der Name in der ersten Erwähnung – von Raubrittertum über die französische Besetzung durch Napoleon und bahnbrechende technische Neuerungen (wie den Geigerzähler oder das Farbfernsehen) eine bewegte Geschichte ablesen.
Kinder machen sich mit einem Entdeckerheft auf, um spannende Fragen zu klären: Wie kommt das Pinguinei in die Villa Böhm? Warum hat die Ritterrüstung so enorm spitze Schuhe? Beim anschließenden Spaziergang durch die bildschönen Parkanlagen, wo außergewöhnliche Pflanzen wie Goethes Lieblingsbaum, der Ginko, oder ein gewaltiger Mammutbaum zu bestaunen sind, kann die Familie sich gegenseitig von ihren Entdeckungen berichten.